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Start in die Gartensaison!

Winterausklang - Ski, Schlittschuhlaufen oder Schlitteln stehen gerade ganz oben auf der Liste der Aktivitäten, schliesslich gilt es noch den Winter zu geniessen! Doch nicht nur im Schnee buddeln, auch in der Erde wühlen ist jetzt angesagt! Denn seit Anfang Februar tut sich schon einiges unter dem Boden: Die Natur bereitet sich im Volltempo auf den Frühlingsanfang vor und bezaubernde Vorboten wie Schneeglöckchen und Krokusse entfalten ihre Schönheit. Der perfekte Zeitpunkt, um die Gartenplanung aufzugleisen. Kribbelt es euch schon in den Fingern?

Weisse Blüten des Schneeglöckchens

Auch bei Frost steigt das Gartenfieber!

Tatsächlich könnt ihr mit Gärtnern bereits ab dem zweiten Kalendermonat des Jahres loslegen. Die Tage werden immer länger, mehr Tageslicht und Sonne stehen auf dem Programm: Zeit für die Natur aus dem Winterschlaf zu erwachen und ihr Potential zu entfalten. Entdeckt wertvolle Garten und Balkon-Tipps zum Thema aussäen und bepflanzen, zur Vorkultur ab Februar und März und zu Anschaffungen, die sich lohnen, um die Garten- und Balkonsaison voll ausnützen zu können!  

  1. Aussaat- und Anpflanzkalender 

Wichtig ist, die Übersicht nicht zu verlieren! Spezifische Kalender helfen euch zu erkennen, was für welche Sorten wann anfällt (aussäen, Vorzucht, pflanzen, ernten)! Auf dem Internet werden verschiedene Varianten solcher Planungshilfen angeboten, ihr findet sicher euer Glück. Tipp: Organisiert ihr euch richtig, könnt ihr das ganze Jahr hindurch pflanzen und ernten! 

Gartenplanung: Samen gemäss Monat sortiert
  1. Gewächshaus und Co 

Im Garten aber auch für Balkone und Terrassen sind Frühbeete, Gewächshäuser oder Folientunnel eine wertvolle Hilfe, falls Februar und März noch mit kalten Tagen oder Nächten aufwarten. Auch Gartenvlies hilft für die Übergangszeit!

Gewächshaus mit Pflanzen für den Garten
  1. DIY - Frühbeete  

Selbst was basteln ist immer gut! Zum Beispiel: Verseht eure Hochbeete auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten mit einem durchsichtigen Dach (Holzrahmen mit Plexiglas oder zum Beispiel ein altes Fenster mit Scharnieren fixieren), welches ihr anschliessend wieder wegnehmen könnt. Oder noch: Delikate Setzlinge in den Beeten nachts mit umgestülpten Töpfen oder ganztags mit halben PET-Flaschen vor niedrigen Temperaturen – und Schnecken – schützen. Wirkt wie ein Mini-Treibhaus! 

  1. Reifer Kompost  

Schlichtweg eine wunderbare Option für eine natürliche Bereicherung der Erde! Reifer Kompost wird oft von der Gemeinde abgegeben, kann aber auch gekauft oder natürlich mit eigener Kompostanlage erzeugt werden.  

  1. Bokashi 

Der flüssige Kompost aus dem Eimer! Im luftdichten Bokashi-Eimer mit Siebeinsatz, entsteht aus organischem Material bei einem Fermentationsprozess (dank Vermischung mit einem Pulver (Effektiven Mikroorganismen)) ein Saft, der mit Wasser verdünnt (1:10) zum Düngen der Pflanzen verwendet werden kann. Eine perfekte Ergänzung zum reifen Kompost! 

  1. Saatgut- und Setzlingstauschbörsen 

Schon davon gehört? Dort findet ihr oft nicht vermarktete Sorten, heimisch getrocknete Samen oder könnt eure Setzlinge gegen andere eintauschen. Eine wundervolle Gelegenheit Artenvielfalt zu pflegen. Ihr trefft zudem auch auf viel Know-how und interessante Gespräche!

Verschiedene Sorten von Setzlingen

 

  1. Mischkultur 

Das heisst, auf derselben Parzelle – oder auch im Hochbeet – verschiedene Pflanzenarten anbauen und die Wechselwirkungen nutzen. Werden die richtigen Sorten nebeneinandergesetzt, wachsen sie besser (geringere Nährstoffkonkurrenz) und verhindern die leichte Ausbreitung von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten, ausserdem wird die Anbaufläche optimiert. Klever nicht?  

Jetzt seid ihr für die Gartensaison gewappnet!

Aussäen und Bepflanzen des Gartens

Los gehts: Sobald die Erde nicht mehr durchnässt ist, den Boden auflockern – für bessere Sauerstoffzufuhr und Wasseraufnahme – Unkraut und alte Blätter entfernen und mit reifem Kompost düngen. Bei milden Temperaturen und frostfreiem Boden kann der Anbau starten. Für härtere Winter oder kältere Gefilde verschiebt sich der Kalender auf Anfang oder Mitte März. Ein paar Vorschläge:   

  1. Knoblauch, Zwiebeln: Die Zehen und Knollen direkt ins Beet setzen. 

  2. Radieschen: Frühsorten sollen es sein. Sie wachsen schnell, sollten aber noch mit einem Vlies abgedeckt oder im Frühbeet gesät werden, ab März geht es generell ohne Kälteschutz.  

  3. Frühe Karottensorten: Keimen schon ab 2 Grad Bodentemperatur und halten ein wenig Frost stand. Boden vorher gut lockern! 

  4. Schalerbsen: Dürfen schon bei einer Bodentemperatur von 2 Grad in den Boden, bei Frost mit Vlies abdecken.  

  5. Dicke Bohne: Sie verträgt bis zu -5 Grad - und sollte 5 bis 12 cm tief gesät werden, mit einem Pflanzabstand von 10 bis 20 cm und idealerweise an einem sonnigen Standort.  

  6. Echter Spinat (Spinacia oleracea): Frühsorten können generell schon ab Mitte/Ende Februar direkt in die Erde ausgesät werden. 4 Wochen später ist dann schon Erntezeit! 

Säen für Balkon, Terrasse und Garten

 

Blumen und Kräuter für Balkon, Terrasse und Garten

Nicht nur im Garten, auch auf dem Balkon und der Terrasse gibt es viel zu tun! Doch Vorsicht, säen oder anpflanzen in den Töpfen ist delikater als direkt in die Beete: Die Erde ist dem Frost leichter ausgesetzt, kann durchfrieren und macht somit auch den Samen oder Setzlingen zu schaffen. Daher besser zuwarten mit Gemüse, gewisse Blumen- und Kräutersorten könnt ihr aber je nach Region jetzt schon kultivieren!  

Ein paar Gewächse, die mit Kälte gut zurechtkommen:  

  1. Alpine Winterheide (Erica carnea): Diese bienenfreundlichen Balkonpflanzen blühen bis in den April hinein. Danach stark zurückschneiden, damit sie im nächsten Jahr wieder wunderschön gedeihen!  

  2. Rosmarin: Dieser Strauch verträgt Temperaturen bis zu -10 Grad Celsius! Die zarten blauen Blüten werden von Insekten und Bienen ebenfalls sehr geschätzt.  

Rosmarinstrauch als winterharte Balkonpflanze

 

  1. Blumenzwiebeln: Sie kommen mit Frost klar. Habt ihr es im Herbst versäumt, ist mit vorgetriebenen Zwiebeln eine Last-Minute Pflanzung noch möglich. Diese in vorsichtig ausgehobene Löcher im Beet oder auf dem Balkon in die Töpfe pflanzen. Nicht vergessen: Giessen, damit sich die Wurzeln gut entwickeln! 

  2. Stiefmütterchen, Christrose (auch Schneerose genannt): Dürfen auch schon ab Februar in Blumenkästen auf dem Balkon oder in die Beete, sie setzen wunderschöne farbliche Akzente! 

Schneerose und Erikastrauch pflanzen ab Februar

Die Vorkultur

Auch zu Hause dürft ihr weitergärtnern: Schon ab Mitte Februar könnt ihr damit beginnen, Setzlinge vorzuziehen. Früh anfangen lohnt sich, denn einige Sorten benötigen viel Zeit und Wärme, bevor sie fürs Beet oder den Topf bereit sind! Das Spannende daran ist, zuzusehen, wie die Natur sich vor den eigenen Augen entfaltet. Selbstgezogene Pflänzchen in die Erde zu setzen, erfüllt das Gärtnerherz mit Stolz. Probiert es aus und wappnet euch mit Aussaaterde, Töpfchen oder Eierkartons (eignen sich bestens) wie auch den gewünschten Samen!   

Keimende Samen in der Erde 

 

Kauft ihr Saatgut, findet ihr auf dem Paket nützliche Empfehlungen (Anzucht, Aussaat, Auspflanzung), denen ihr folgen könnt. Auch im Internet wimmelt es von guten Ratschlägen, damit eure Samen sich zu starken Pflänzchen entwickeln! Und mehrjährige Erfahrung wird euch helfen, alle guten Ratschläge auf die spezifischen Ansprüche eurer Region anzupassen.  

Wann darf welcher Setzling raus? 

Nachfolgend ein paar Beispiele für die gängigsten Gattungen: 

  1. Salat (je nach Sorte), Zwiebeln und Lauch: Die Setzlinge dürfen schon Mitte März ins Freiland. Am besten mit einen Folientunnel umgeben.  

  2. Frühe Kohlsorten, Blumenkohl und Fenchel: Die beiden ersten Anfang April in die Erde setzen, der Fenchel muss bis Ende April warten.  

  3. Paprika, Chilli und Aubergine: Sie alle haben eine lange Anzuchtzeit – mindestens 10 Wochen – bevor sie dann Mitte Mai raus dürfen! 

  4. Tomaten, Zucchini, Kürbis, Gurke, Bohnen: Beginnt Ende Februar oder Anfang März mit dem Vorziehen. Auch bei ihnen geht’s Mitte Mai ab ins Beet oder in den Topf!  

Ja, bereits früh im Jahr ist in Sachen Gärtnerei so einiges los! 

Setzlinge in Töpfe oder Erde pflanzen

Einmal Gärtner, immer Gärtner!

Hat euch das Gärtner-Fieber gepackt, lässt es euch nicht mehr los! In die erste Karotte beissen, die gepflückten Zucchiniblumen im Teig geniessen, saftige, mit Sonne vollgetankte Tomaten direkt von der Staude essen… selbstgezogenes Gemüse, eigene Früchte und liebevoll umhegte Blumen machen Hobbygärtner stolz und glücklich! Nicht immer werden die gewünschten Resultate erzielt, auch Misserfolge gehören zum Weg des Lernens. Doch Geduld bringt bekanntlich Rosen. Und Gefühle, die ihr sicherlich nicht mehr missen möchtet: der Kontakt zur Erde, die Verbundenheit mit der Natur - eine Wohltat für Herz, Seele und Körper.

Ernte von Garten- und Balkonpflanzen